Richtige Handhaltung bei der Meditation?
Die Hand- und Armhaltung spielt eine wichtige Rolle in der Meditationspraxis, da sie nicht nur zur körperlichen Stabilität und zum Komfort beiträgt, sondern auch bestimmte energetische und symbolische Bedeutungen haben kann.
Grundsätzlich: Wählst du eine Handhaltung bei der die Handinnenfläche nach oben (zum Himmel) zeigt, steht diese für Öffnung, Leichtigkeit und Empfängnis.
Wählst du eine Handhaltung, bei der die Handinnenfläche zum Erdboden zeigt, steht dies für Ruhe, Verbundenheit, Verwurzelung, Tiefgang.
Hier sind einige gängige Hand- und Armhaltungen (Mudras) und ihre Bedeutungen bzw. Wirkungen:
1. Gyan Mudra (Mudra des Wissens)
· Haltung: Spitze des Daumens und des Zeigefingers berühren sich, während die anderen drei Finger gestreckt bleiben. Die Hände liegen mit den Handflächen nach oben auf den Knien oder Oberschenkeln.
· Bedeutung: Fördert geistige Klarheit, Konzentration und spirituelles Erwachen. Symbolisiert die Einheit von universellem und individuellem Bewusstsein.
2. Dhyana Mudra (Meditationsgeste)
· Haltung: Die rechte Hand liegt auf der linken, beide Handflächen nach oben, die Fingerspitzen der Daumen berühren sich leicht. Die Fingerspitzen des rechten Zeigefingers, Mittelfingers und Ringfingers berühren den Handballen der linken Hand. Die Hände ruhen im Schoß.
· Bedeutung: Symbolisiert die perfekte Balance und wird oft für tiefe Meditation und Kontemplation verwendet. Fördert innere Ruhe und Gelassenheit.
3. Anjali Mudra (Gebetshaltung)
· Haltung: Die Handflächen werden vor dem Herzen zusammengebracht, die Finger zeigen nach oben.
· Bedeutung: Drückt Respekt, Dankbarkeit und eine Vereinigung von Dualitäten aus. Fördert ein Gefühl von Hingabe und Ganzheit.
4. Cosmic Mudra (oder Hokkaijoin)
· Haltung: Ähnlich wie Dhyana Mudra, aber die Hände formen eine ovale Form, die den kosmischen Kreis symbolisiert. Die linke Hand liegt auf der rechten, beide Handflächen nach oben, und die Daumenspitzen berühren sich leicht.
· Bedeutung: Häufig in der Zen-Meditation verwendet. Unterstützt die Sammlung und Vertiefung der Meditation.
5. Prana Mudra (Lebenskraft-Geste)
· Haltung: Die Spitzen von Daumen, Ringfinger und kleinem Finger berühren sich, während die anderen Finger gestreckt bleiben. Kann während der Meditation mit nach oben oder nach unten gerichteten Handflächen gehalten werden.
· Bedeutung: Steht für Vitalität und Lebensenergie. Fördert die Stärkung des Lebenswillens und die Aktivierung der Lebenskraft.
6. Chin Mudra (Geste des Bewusstseins)
· Haltung: Ähnlich wie Gyan Mudra, aber die Handflächen zeigen nach unten auf die Knie oder Oberschenkel.
· Bedeutung: Fördert die Erdung, Konzentration und das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment.
Jede dieser Haltungen hat ihre eigenen spezifischen Wirkungen auf die körperliche und energetische Ebene. Sie können helfen, die Meditation zu vertiefen, die Konzentration zu erhöhen und ein Gefühl der Harmonie und des inneren Friedens zu fördern. Es ist empfehlenswert, mit verschiedenen Mudras zu experimentieren, um herauszufinden, welche für deine heutige Praxis am vorteilhaftesten sind.
Om vibes only -Tipp:
Du kannst deine Hände aber auch ganz einfach bequem auf deinen Oberschenkeln oder in deinem Schoss ablegen, genauso, wie es für dich angenehm und bequem ist.
Deswegen wird deine Meditation in den ersten Wochen und Monaten womöglich sogar noch leichter und wirkungsvoller für dich, weil du dich nicht zusätzlich auf die Handhaltung konzentrieren musst.
Im Laufe der Zeit kannst du dann nacheinander ausprobieren, welche Handhaltung sich für dich passend anfühlt.
Handhaltungen werden nicht einmal festgelegt und bleiben dann für immer so. Du kannst dir deine Handhaltung immer frei auswählen.